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Arvo Pärt

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Arvo Pärt ist ein zeitgenössischer klassischer Komponist, geboren in Estland, und gilt als einer der bedeutendsten lebenden Komponisten religiöser Musik.

Woah, klingt nicht wirklich prickelnd, oder? Denkste!!!

Denn dann aber mal flott in sein Album "Alina" reingehört - Leute, die den ruhigen Momenten von Brian Eno, Harold Budd, Bill Nelson (von ihm insbesondere die Crimsworth), etc. viel abgewinnen können, werden wie vom Donner gerührt sein.

Seine Kompositionstechnik, die er „Tintinnabuli“ (Klingeln der Glocken) nennt, läßt Töne wie Schneeflocken aus den Lautsprechern rieseln, die dann im Raum wie schillernde, transparente Sedimentschichten aus Klang schweben bleiben.

Harmonsiche Dreiklänge, strikt streng und doch harmonisch warm. Kaum zu beschreiben.

Arvo Pärt: " Ich habe entdeckt, dass es genügt, wenn ein einziger Ton schön gespielt wird. Dieser Ton, die Stille oder das Schweigen beruhigen mich. Ich arbeite mit wenig Material, mit einer Stimme, mit zwei Stimmen. Ich baue aus primitivem Stoff, aus einem Dreiklang, einer bestimmten Tonqualität. Die drei Klänge eines Dreiklangs wirken glockenähnlich. So habe ich es Tintinnabuli genannt."

Was soll man da noch groß sagen?

Nochmal Arvo Pärt: " Ich könnte meine Musik mit weißem Licht vergleichen, in dem alle Farben enthalten sind. Nur ein Prisma kann diese Farben voneinander trennen und sichtbar machen; dieses Prisma könnte der Geist des Zuhörers sein."

Tja, mein Geist ist anscheinend ein Prisma. Muß aber nichts heißen ...

Alina ist auf ECM erschienen, dem Jazz und Klassik-Label aus München, dem UNABHÄNGIGEN Label aus München. An dieser Stelle erinnere ich immer wieder gern an die "Cloud About Mercury" von David Torn, auch auf ECM erschienen, hehe.

Wer analog unterwegs ist, also nicht online einkauft, sondern das Abenteuer Plattenladen eingeht, der muß Arvo Pärt in der Klassikabteilung suchen, unter zeitgenössischer Musik, ganz in der Nähe von Karlheinz Stockhausen. Also, kein New Age, sondern Klassik.

>>By nordwind (Wednesday, 19 Sep 2007 20:58)

Kennst du den Film Gerry von Gus van Sant?
Daher kenne ich Arvo Pärt...

>>By JoAnn (Friday, 16 Nov 2007 23:34)

Ja, Gerry, da ist Arvo ein paar Mal zu hören - ich hab zwischen drurch fast den Eindruck, als hätte Gus gar keinen Bock gehabt, einen Film zu drehen, sondern ein Musikvideo zu Pärts Musik.

Was meinst Du? Gab es wirklich zwei Gerrys, oder ist Matt Damon einfach zu lange einsam autogefahren?

>>By nordwind (Saturday, 17 Nov 2007 09:27)

Das ist ja mal eine Interessante Sicht, so habe ich das bis jetzt noch nicht gesehen... Aber stimmt, vielleicht war es eine Person ;)

Stimmt, als Musikvideo funktioniert es auch gut, wobei ich mir bei van Sant schlecht vorstellen kann, dass er einfach mal keinen Bock hatte, dafür ist das Ergebnis zu toll ;)

Welches Album ist denn so das, mit dem man anfangen sollte?

>>By JoAnn (Friday, 30 Nov 2007 09:47)

Mit "Alina" würde ich anfangen.

>>By nordwind (Tuesday, 11 Dec 2007 20:30)

Schau und hör mal hier:

http://www.youtube.com/watch?v=c08i_9gumJs

>>By nordwind (Wednesday, 12 Dec 2007 07:05)

hallo nordwind,
auch ich bin seit einigen jahren begeisterter hörer von arvo pärt und freue mich darüber, gleichgesinnte zu finden.
tatsächlich halte ich arvo pärt neben MORTEN FELDMAN für musiker, die eine wunderbare gegen-tendenz bilden zur sogen. meditationsmusik, new age und den üblen synthetischen kramm auf der seichten welle der esoteriker...

mitunter sind diese beiden wahre tonmystiker, denen eine wundervolle ebene ins mysterium des daseins zu finden gelingt; PRÄ-religiös eher denn religiös ---.

da fällt mir noch einer ein, der, auf eigensinnigere art, noch subversiver "tönt" - gegen alle schein-welten von religion und esoterik und herrlich irdisches schuf! - tiefe, die zur höhe verführt; höhe, die ins tiefste dringt -: GIACINTO SCELSI: - ein italienischer adliger, der erst mit beinahe 80 jahren zu weltruhm gelangt und eine musik "komponierte", die um einzelne töne herum changierend kreist und einem die haut als seelen-ort, sinnlich-warm und gefühls-genau, bewußt macht... erotisch und zugleich poetisch, was ja fast dasselbe ist...so jedenfalls erlebe ich es.

arvo pärts musik allerdings hat eine unvergleichliche und wunderbare spirituelle kraft, wie sie eigentlich nur bei slawisch stämmigen künstlern zu finden ist: karol szymanowski, curlionis, chopin, mussorgski, schnittke, gubaidulina und onute narbutaite zb.

besonders oft höre ich pärts JOHANNES-PASSION und SPIEGEL IM SPIEGEL.

mich würde freuen, wenn hier ein austausch dazu möglich wäre, der vertiefend und erweiternd wirkt. (wissen ist zwar nicht die vorraussetzung für musikgenuß, erhöht ihn jedoch erheblich, besonders in gemeinschaft...)

herzlich, kbg.luzian

>>By luzian (Sunday, 27 Apr 2008 04:19)

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